Äthiopien, mit einer Bevölkerung von 126,53 Millionen Menschen (2022) ist eines der bevölkerungsreichsten Ländern der Welt (12. Platz) und befindet sich auf Platz 176 des Human Development Index.
Die Bevölkerung und die humanitäre Situation in Äthiopien sind von vielfältigen Herausforderungen geprägt. Knapp die Hälfte der Bevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und ein Fünftel der Bevölkerung ist unterernährt. Beunruhigend ist die Tatsache, dass etwa 30% der Bevölkerung unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben.
Die Fertilitätsrate pro Frau beträgt 4,1 Kinder und die Kindersterblichkeitsrate liegt bei 55 pro 1000 Geburten. Ferner besteht eine dramatische medizinische Unterversorgung mit weniger als 8 Ärzte pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu Deutschland (455 Ärzte pro 100.000 Einwohner) und England (300 Ärzte pro 100.000 Einwohner).
Trotz dieser Schwierigkeiten hat sich die Lebenserwartung von 47 Jahren im Jahr 2000 auf 67 Jahre im Jahr 2018 um fast 20 Jahre erhöht. Aufgrund des rapiden Bevölkerungswachstums sind rund 40 Prozent der Äthiopier unter 15 Jahren alt.
Quelle:
BMZ - Federal Ministry for Economic Cooperation and Development
Äthiopien besitzt eine kulturelle und ethnische Vielfalt und ist bekannt für seine bunte, linguistische Palette. Trotz der 86 bekannten Sprachen, ist Amharisch die einzige offizielle Sprache des Landes.
Musik und Tanz sind wesentliche Bestandteile der äthiopischen Kultur und nicht davon wegzudenken. Zudem hat das Land eine reiche Kunsttradition, die sich in Wandmalereien, Ikonenmalerei und handgefertigten Textilien manifestiert. Die traditionelle äthiopische Kleidung, insbesondere das weiße Tuch namens Netela, ist weit verbreitet.
Auch die Kulinarik kommt in Äthiopien nicht zu kurz und ist bekannt für ihre Geschmacksvielfalt. Injera, ein saures Fladenbrot, ist ein Grundnahrungsmittel, das oft mit verschiedenen Beilagen wie Doro Wat (Hühnereintopf) oder Kitfo (gewürztes Rindfleisch) serviert wird. Traditionell werden Mahlzeiten gemeinsam von einer großen Gruppe geteilt.
Italienische Invasion und Kolonialzeit
Im 19. Jahrhundert begannen europäische Kolonialmächte, ihre Präsenz in Afrika auszudehnen. Italien versuchte 1935, Äthiopien zu erobern, was zur Besetzung des Landes führte. Unter der Führung von Kaiser Haile Selassie kämpfte Äthiopien jedoch erfolgreich gegen die Besatzung und wurde 1941 wieder unabhängig.
Äthiopien als unabhängige Nation
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Äthiopien Mitglied der Vereinten Nationen und etablierte sich als unabhängige Nation. In den folgenden Jahrzehnten sah das Land politische Instabilität, Revolutionen und soziale Veränderungen, insbesondere in den 1970er Jahren mit dem Sturz von Kaiser Haile Selassie und der Machtübernahme durch kommunistische Gruppen (Sozialistische Militärdiktatur 1974–1991). Im Jahr 1991 brach schließlich das sozialistische Regime zusammen. Die politische Macht wurde von einer Koalition verschiedener Befreiungsbewegungen, der Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker (EPRDF), übernommen. Diese neue Führung etablierte ein föderatives System, das neun autonome Regionen für die bedeutendsten ethnischen Gruppen und zwei Stadtstaaten (Addis Abeba und Dire Dawa) umfasste und bis 2019 an der Macht blieb.
In jüngster Zeit hat das Land jedoch mit erneuten regionalen Konflikten zu kämpfen. Insbesondere der Konflikt in der Region Tigray hat weitreichende Auswirkungen auf die Bevölkerung, mit Vertriebenen und einem drängenden Bedarf an humanitärer Hilfe.
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Ein Projekt das Medizinstudierende aus Mekelle und München miteinander verbinden soll, um voneinander zu lernen und Wissen auszutauschen.
Da das Projekt den professionellen, kulturellen und persönlichen Austausch sowie die finanzielle Unterstützung der äthiopischen Studierenden fördert, ist Englisch unsere Projektsprache. Aus diesem Grund ist auch die gesamte Projektseite ausschließlich in englischer Sprache verfügbar:
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